Save Our Seeds

Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung. Es steht am Anfang und am Ende eines Pflanzenlebens. Die Vielfalt und freie Zugänglichkeit dieses Menschheitserbes zu erhalten, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist die Aufgabe von Save Our Seeds.

Foto: Weizenkorn Triticum Karamyschevii Schwamlicum fotografiert von Ursula Schulz-Dornburg im Vavilov Institut zu St.Petersburg

2019

Januar: Wir tanzen Samba für die Vielfalt und gegen „Gene Drives“ auf der „Wir haben es satt“-Demonstration in Berlin. Danach stellen sich bei unserem „Soup & Talk“ über 30 Initiativen im 5 Minutentakt vor: Ernährungsräte, Startup-Bäuerinnen und Saatgut-Aktivisten, Initiativen gegen braunen Naturschutz und für Bauernrechte, der Bürgermeister der ersten Transition Town im Senegal und die unbeugsamen Containerinnen Caro & Franzi, Trauriges von unseren syrischen Freund*innen und Ermutigendes von dem bald danach so erfolgreichen Volksbegehren in Bayern. Nur der geplante Wolfs-Disput fällt leider wegen Grippe aus.

Februar: Die Zeit der Saatgutfestivals, auf dem Weltacker, auch in Volkach in Franken, wo über 3000 Menschen zusammenkommen. Viele hören von uns zum ersten Mal etwas über Gene Drives – und wollen es kaum glauben.

März: Eine SOS-Umfrage bei den Europa-Kandidat*innen zu Gene Drives ergibt: SPD, Linke und Grüne sind für ein Moratorium, CDU und CSU wollen es in Erwägung ziehen. FDP und AfD äußern sich leider nicht.

April: Besuch vom Kinderkanal KIKA, bei dem ein lehrreicher Film über den 2000m²-Weltacker entsteht, der noch in der Mediathek des KIKA verfügbar ist.

Der Informationsdienst Gentechnik hat seine Schulseiten komplett renoviert und eigene Seiten für die Schweiz und Österreich installiert. Eine eifernde Attacke der FDP endete im Bundestag mit Anerkennung seiner Qualität durch das Landwirtschaftsministerium. Wir wissen schon länger: Nichts geht über Vera Fischers sorgfältige und unabhängige Recherchen.

Der Alltag auf dem Weltacker in Pankow beginnt: Mehr als 100 Veranstaltungen hat unsere Bildungsreferentin Virginia Boye in diesem Jahr organisiert. Die meisten für Schulklassen. Dabei gilt sinnvollerweise: Keine Bilder von Kindern ohne schriftliche Einwilligung der Eltern.

Feierliche Einweihung des Überlinger Weltacker-Feldes mit den Initiator*innen und dem lokalen Landtagsabgeordneten. Zur Landesgartenschau 2020 soll er fertig sein.

Mai: Auf dem ersten Europäischen Gene Drive Symposium in Bern dreht Mareike Imken den Film zu unserer Kampagne, unter anderem mit dem „Erfinder“ der Gene Drive Technologie, Kevin Esvelt (rechts, im Disput mit Ernst Ulrich von Weizsäcker und Ignacio Chapela).

Auf auf dem Gene Drive-Symposium am 24. Mai 2019 in Bern diskutierten Gene Drive-Entwickler Kevin Esvelt vom MIT in Boston mit Ignacio Chapela, Professor für mikrobielle Ökologie an der University of California in Berkeley und Ernst-Ulrich von Weizsäcker über mögliche Anwendungen, technische und ökologische Risiken sowie soziale Folgen der Gene Drive-Technologie.

Eines steht fest: der neue Weltacker in Attiswil (Schweiz) hat die mit Abstand großartigste Aussicht aller Welt­äcker! Wir gratulieren zur Eröffnung!

Es regnet in Strömen, gefühlt fast das einzige Mal in diesem heißen Sommer. Trotzdem ist unsere Ackereröffnung ein großer Erfolg. Unsere Besucher*innen scheinen den Guss zu genießen. Das Highlight (hier von Weltackergärtner Gerd Carlsson enthüllt) ist unsere neue Bodenstation und ein virtueller Rundgang über die Weltäcker in Gilgil (Kenia) sowie Besuche bei den Weltäckern in Rothenklempenow (Vorpommern) und Liechtenstein.

In Mechow, vor den Toren Berlins, diskutieren die Mitglieder unseres EU-Agrar-Thinktanks ARC2020 aus Washington, Paris, Brüssel, Dublin, London und Berlin auf ihrer Jahresklausur von Agrarökologie über Pestizide bis Digitalisierung alles, was die Landwirtschaft 2020 bewegen wird.

Juni: Der Bundesrat schreibt nach intensiver Lobby­arbeit bei den Landesregierungen in der Gen­technikschutzverordnung Sicherheitsstufe 3 (von 4) für Laborarbeiten mit Gene Drives vor. Ein wichtiger, erster Kampagnenerfolg.

Unser Werkstudent Nils Uttermöhle (links) zu Besuch bei unseren Partner*innen vom Seed Savers Network in Gilgil, Kenia, die bereits acht 2000m²-Felder angelegt haben und nicht nur uns, sondern auch zwei Schulklassen in Berlin regelmäßig per Handy über diese Felder führen.

Zu Pfingsten kommen über 1000 Menschen auf den Biohof Buchwald in Nidderau zum ökumenischen Pfingstfest. Benny Haerlin spricht zur Eröffnung zum Thema “Wie bekommen wir alle satt“? Der Weltagrarbericht wird heuer 10 Jahre. Zusammen mit Hans Herren und 20 ehemaligen Autor*innen dieses Werkes arbeiten wir derzeit an einem Buch dazu.

In Wien ist es im Juni richtig heiß! Kurt Langbein hat hier für einen Dokumentarfilm über drei Familien, die ihre Essgewohnheiten nachhaltiger gestalten wollen, einen Weltacker angelegt, auf dem wir mit den Kindern schwitzen. Es hat sich gelohnt. Anfang 2020 kommt „Anders essen“ in die Kinos.

Juli: Pinnow mag nicht der Nabel der Welt sein. Doch das kleine Dorf in der Uckermark hat einen umtriebigen Bildungsverein. Die Weltackerausstellung, die der auf die Beine stellte, kann nach ihrem Sommer-Debut im ehemaligen Spritzenhaus jetzt ausgeliehen werden.

August: Neben dem Neubau der „Tageszeitung“ gleich am Checkpoint Charly entsteht unser „Weltäckerle“ – zwar keine 2000 m² groß, aber vollgepackt mit allen Informationen des Weltackers.

September: Das Save Our Seeds Team erscheint ziemlich vollständig zum Klimastreik vorm Brandenburger Tor. Unser Motto für 2020 ist der „Klima-Acker“ für Jung und Alt.

Eine tolle Nachricht: Erstmals fördert der Berliner Senat einen Teil der Arbeit des Weltackers! Daran haben wir lange gearbeitet. Jetzt hoffen wir, zum dauerhaften Inventar der Berliner Bildungs- und Stadtlandschaft zu werden.

Hoher Besuch aus Peking: Zwei leitende Professorinnen der Chinesischen Landwirtschafts-Akademie sind begeistert vom Weltacker-Konzept. Wir hoffen auf 2000 m² in Beijing.

November: Die Umweltministerin von Luxemburg, Carole Dieschbourg, nimmt sich einen Abend und den ganzen Vormittag danach für das Weltacker-Symposium in Luxemburg. Der Chef vom Landwirtschaftsamt und der Bauernjugend und eine Klasse Landwirtschaftsschüler sind dabei. Am Ende sagt sie die Finanzierung für drei Jahre zu – ein Traum!

Mareike Imken reist nach Nordamerika. Erst zum NGO-Symposium über Gene Drives, dann zum Expertentreff der Biodiversitäts-Konvention CBD in Montreal. Die Produktion von Informationsmaterial zum Kampagnenstart koordiniert sie aus dem virtuellen Büro. Ebenso den vielleicht wichtigsten Etappensieg des Jahres: Nach einer Serie von Briefen hat das Sekretariat der Weltnaturschutzorganisation IUCN seinen Beschluss-Entwurf zu Gene Drives deutlich verbessert. Einen Zwischenstopp macht sie bei der Biowaffenkonvention in Genf, die ebenfalls über Gene Drives diskutiert.

 

 

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