Strasbourg, 8 Juni 2021 — Das Europäische Parlament bekräftigte in seiner Plenarabstimmung seine vorsorgeorientierte Haltung gegenüber dem Einsatz eines neuen Gentechnikverfahren namens Gene Drive. In ihrem Bericht zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, fordern die Parlamentarier*innen, dass „im Einklang mit dem Vorsorgeprinzip keine Freisetzungen von gentechnisch veränderten Gene Drive Organismen erlaubt werden sollten, auch nicht zu Naturschutzzwecken.“ Mareike Imken, Koordinatorin der europäischen…

Ermöglicht durch neue gentechnische Verfahren wie CRISPR/Cas9, sollen durch sogenannte Gene Drives gentechnische Veränderungen in das Genom von Wildtierpopulationen eingebracht werden. Ihre künftige Freisetzung könnte unvorhersehbare und unumkehrbare Folgen für Ökosysteme und Nahrungsnetze haben.

Seit dem 1. März 2021 müssen Gene Drive Organismen grundsätzlich in die Sicherheitsstufe 3 von 4 eingestuft werden. Das hat zur Folge, dass vor Beginn jedes Laborexperimentes eine Genehmigung der zuständigen Landesbehörde eingeholt werden muss.

Eine deutliche Mehrheit von Bürger:innen in acht europäischen Ländern lehjnt die Freisetzung von Gene Drives ab. Das ist das Resultat der ersten länderübergreifenden Meinungsumfrage zum Thema Gene Drives, die Save Our Seeds mit verschiedenen Partnern in der EU veröffentlichte.
Berlin, 27. Januar 2021 — Eine deutliche Mehrheit von Bürgern in EU-Ländern ist gegen die Freisetzung von Gene Drives. Das ergab eine repräsentative Umfrage von YouGov.
Berlin, 13. November 2020 — Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlichte am 12.11.2020 eine Bewertung darüber, ob die aktuell geltenden europäischen Leitlinien für die Risikobewertung von gentechnisch veränderten Insekten ausreichen, um sie auch für die Risikobewertung gentechnisch veränderte Gene Drive Insekten anwenden zu können.

Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigte, dass die aktuellen EU-Leitlinien zur Risikobewertung von gentechnisch veränderten Insekten zur Bewertung von Gene Drive Insekten nicht ausreichen.

In einem offenen Brief rufen 78 Umwelt‑, Agrar‑, Tierschutz- und Entwicklungsorganisationen aus ganz Europa die EU-Kommission dazu auf, die Freisetzung sogenannter Gene Drive Organismen in der EU und international zu ächten. Mit Gene Drives können ganze Tierpopulationen in der Natur ausgerottet und umprogrammiert werden.

In einem gemeinsamen Brief fordern 29 Organisationen die Ministerinnen Karliczek, Klöckner und Schulze auf, sich bei den anstehenden internationalen Verhandlungen und während ihrer EU-Ratspräsidentschaft für ein globales Gene Drive Moratorium auszusprechen.
Mit einem Brief an die zuständigen Bundesminister fordern 30 Organisationen und Verbände die Bundesregierung auf, sich für ein globales Moratorium auf die Freisetzung von Gene Drive Organismen in die Natur (einschließlich Feldversuchen) auszusprechen.