Dringender Appell für Gentechnik-Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit

In einer gemeinsamen Erklärung fordern 49 zivilgesellschaftliche Organisationen aus ganz Europa, darunter Save Our Seeds, eine verpflichtende Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit auch von Gentechnik-Pflanzen, die mit neuen gentechnischen Verfahren wie CRISPR/Cas hergestellt wurden.

Mit ihrem Appell reagieren die Organisationen auf den zunehmenden Druck von Industrieverbänden, die diese Pflanzen von jeglichen Anforderungen zur Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung ausnehmen wollen. Der Wegfall dieser Anforderungen würde die Grundrechte von 450 Millionen EU-Bürger:innen untergraben und die gentechnikfreie Landwirtschaft in Europa gefährden, so die Verbände.

Die Auseinandersetzung spitzt sich zu, denn derzeit laufen die letzten Verhandlungen über eine EU-weite Deregulierung von Gentechnik-Pflanzen, die mit neuen gentechnischen Verfahren (NGT) erzeugt wurden. EU-Kommission und Ministerrat wollen lediglich Saatgut als ‚NGT‘ kennzeichnen – nicht aber die daraus hergestellten Lebens- und Futtermittel. Das EU-Parlament hat sich dagegen klar für eine verpflichtende Kennzeichnung aller Gentechnik-Produkte ausgesprochen.

Die Unterzeichner:innen der gemeinsamen Erklärung fordern das Parlament auf, hier Rückgrat zu zeigen und die Rechte der Verbraucher sowie eine gentechnikfreie Landwirtschaft zu verteidigen. Rückschritte bei der Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit würde nicht nur grundlegende EU-Prinzipien verletzen, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Lebensmittelherstellung untergraben.

Hier geht’s zur gemeinsamen Erklärung

Pressemitteilung von foodwatch

Meiungsbeitrag von Franziska Achterberg, Save Our Seeds, auf Arc2020

Photo ©Greens/EFA – Gentechnik-Demo vor dem EU-Parlament in Straßburg, Februar 2024

to top