Deregulierung scheitert im Ministerrat

Geschafft für heute! Mit denkbar knap­per Sper­rmi­norität kon­nten sich die Agrarmin­is­ter am 11. Dezem­ber nicht darauf eini­gen, dem Vorschlag der EU-Kom­mis­sion zur Dereg­ulierung der Gen­tech­nik zu fol­gen. Ein wichtiger Erfolg für alle, die Vor­sorge und Wahl­frei­heit vertei­di­gen. Die deutsche Enthal­tung war dafür eben­so entschei­dend wie die pol­nis­che.

Der Druck der Lob­by auf die bei­den Min­is­te­rien hat bere­its begonnen und der spanis­che Agrarmin­is­ter, der die Dereg­ulierung zu sein­er wichtig­sten Pri­or­ität erk­lärt hat­te, scheint weit­er darauf zu hof­fen, das Rud­er doch noch vor Wei­h­nacht­en herum zu reißen. Selb­st wenn ihm dies nicht gelin­gen sollte, wird die Dereg­ulierung bere­its im Jan­u­ar wieder auf der Tage­sor­d­nung des Par­la­ments und des Min­is­ter­rates ste­hen. „Eine knappe und aggres­sive Mehrheit will die Dereg­ulierung der Gen­tech­nik nach wie vor mit allen Mit­teln durchziehen bevor es zu ein­er bre­it­eren, öffentlichen Diskus­sion darüber kommt,“ sagte Ben­ny Haer­lin von Save Our Seeds, „denn sowohl den der Regierun­gen als auch den Abge­ord­neten ist klar, dass sie mit dieser Hal­tung keine Mehrheit in der eige­nen Bevölkerung und bei den eige­nen Wäh­lerin­nen und Wäh­lern haben.“

Er appel­liert an die „besonnenen und erfahreneren unter den Politiker:innen“ nicht darauf zu set­zen, gegen den Willen der meis­ten Wähler:innen noch vor den Europawahlen vol­len­dete Tat­sachen zu schaf­fen. „Wenn die neuen Gen­tech­nik-Pro­duk­te aus aller Welt erst ein­mal auf den Markt drän­gen, wenn klar wird, dass nie­mand sich mehr frei dafür oder dage­gen entschei­den kann und wenn sich möglicher­weise die Ver­sprechun­gen der Gen­tech­nik-Indus­trie ein­mal mehr als heiße Luft, ihre Patente und Mono­pole dage­gen als bit­tere Real­ität erweisen, wird diese Rech­nung zu begle­ichen sein,“ warnte Haer­lin, „bleiben Sie also bess­er bei Trost, denken Sie in Ruhe nach und lassen Sie sich nicht in eine Hal­tung het­zen, die Sie schon bald bereuen kön­nten!“

Bild © Euro­pean Union

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