EU-Parlament gegen Freisetzung von Gene Drives

Stras­bourg, 8 Juni 2021 - Das Europäis­che Par­la­ment bekräftigte in sein­er Ple­narab­stim­mung seine vor­sor­ge­ori­en­tierte Hal­tung gegenüber dem Ein­satz eines neuen Gen­tech­nikver­fahren namens Gene Dri­ve. In ihrem Bericht zur EU-Bio­di­ver­sitätsstrate­gie für 2030, fordern die Parlamentarier*innen, dass „im Ein­klang mit dem Vor­sorgeprinzip keine Freiset­zun­gen von gen­tech­nisch verän­derten Gene Dri­ve Organ­is­men erlaubt wer­den soll­ten, auch nicht zu Naturschutzz­weck­en.“

Mareike Imken, Koor­di­na­torin der europäis­chen Stop Gene Dri­ve Kam­pagne begrüßt diese Entschei­dung und kom­men­tiert:

Mit sein­er heuti­gen Posi­tion erken­nt das Europäis­che Par­la­ment an, dass die Gene Dri­ve Tech­nolo­gie eine Rei­he von wis­senschaftlichen, reg­u­la­torischen, gesellschaftlichen und ethis­chen Fra­gen und Bedenken aufwirft. Da ihr Ein­satz die biol­o­gis­che Vielfalt stark beein­trächti­gen kön­nte, fordert das Europäis­che Par­la­ment, jegliche Freiset­zung in die Umwelt aufzuschieben, bis diese Fra­gen gek­lärt sind. Dies ist eine wichtige Botschaft, die in die laufend­en Diskus­sio­nen zur glob­ale Reg­ulierung der Tech­nolo­gie auf dem näch­sten Tre­f­fen der Inter­na­tionalen Union für Naturschutz (IUCN) im Sep­tem­ber in Mar­seille und in die laufend­en Vor-Ver­hand­lun­gen zur COP 15 des Übereinkom­mens über die biol­o­gis­che Vielfalt im Okto­ber ein­fließen sollte.

27 zivilge­sellschaftliche und wis­senschaftliche Organ­i­sa­tio­nen aus der gesamten EU hat­ten vor der Abstim­mung einen Brief an die Parlamentarier*innen geschickt, um den Pas­sus zu unter­stützen. Er enthalte „vernün­ftige Vorschläge dafür, wie die frühere Posi­tion des Europäis­chen Par­la­ments in der Entschließung zur 15. Tagung der Kon­ferenz der Ver­tragsparteien (COP15) des Übereinkom­mens über die biol­o­gis­che Vielfalt (2019/2824(RSP)) umge­set­zt wer­den kann“.

In dieser früheren Posi­tion, die im Jan­u­ar 2020 ver­ab­schiedet wurde, hat­te das Europäis­che Par­la­ment die EU-Kom­mis­sion und die EU-Mit­glied­staat­en dazu aufge­fordert, „auf der COP15 ein glob­ales Mora­to­ri­um für Freiset­zun­gen von Gene Dri­ve-Organ­is­men in die Natur, ein­schließlich Feld­ver­suchen, zu fordern, um eine ver­frühte Freiset­zung dieser neuen Tech­nolo­gien zu ver­hin­dern und das Vor­sorgeprinzip zu wahren, das sowohl im Ver­trag über die Arbeitsweise der Europäis­chen Union als auch in der CBD ver­ankert ist.“

Kon­takt: Mareike Imken, Koor­di­na­torin der Stop Gene Dri­ve Kam­pagne, Save our Seeds, , 0151–53112969

to top