2018
Januar: 33.000 sind dabei auf der 8. „Wir haben es satt“-Demonstration in Berlin –doppelt so viele wie im Vorjahr! Danach bei unserem traditionellen „Soup & Talk“: Neben 30 fantastischen 5-Minuten-Geschichten von Initiativen und Projekten aus aller Welt, gibt es diesmal als Premiere ein halbstündiges Streitgespräch.: Der bekennend konventionelle Internet-„Bauer Willi“ und der Biolandwirt Sepp Braun debattieren über nachhaltige Landwirtschaft und sind sich auch immer mal wieder einig.
Unser EU-Agrar-Thinktank ARC2020 trifft sich gleich danach. Wir führen neue Europa-Debatten ein zu Bodenfruchtbarkeit, Digitalisierung, Agrarökologie, Milch- und Fleischproduktion.
Februar: Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland kommen zum Weltacker-Seminar „wie pflanze ich ein Flächenbuffet?“ Sie berechnen und kochen Gerichte, mit denen sich zeigen lässt, wie viel Fläche wir gerade essen. Die Beteiligten sind begeistert – das Frühjahr kann kommen!
Debatten zur Zukunft der Landwirtschaft mit Großbauern in Templin; in Schleswig-Holstein mit dem Noch-Agrarminister Robert Habeck und dem Bund Deutscher Milchviehhalter und hoch in den Alpen mit dem Schweizer Bauerbund.
März: „Transition days“ in Luxemburg: Toll, was sich dort an Innovationen tut! Der Weltacker fällt auf fruchtbaren Boden. Tatsächlich: Im September wird der Weltacker in Luxemburg von der Umweltministerin eröffnet.
In der Schweiz geht es weiter mit dem ersten Weltacker und vielleicht sogar mit einem zweiten, auch Rothenklempenow in Vorpommern ist wieder dabei – und Gilgil in Kenia! Unsere Partner vom Seed Savers Network präsentieren ihr ganzes Programm vom Mischfruchtanbau über samenfestes Saatgut bis zum Schulgarten auf insgesamt acht 2000m²-Äckern.
April: Aktion Bantam-Mais 2018 - Der „Zwergenaufstand in deutschen Gärten“ gegen Gentechnik und für samenfeste Sorten ist einfach nicht kaputtzukriegen! Tausende sind wieder dabei und pflanzen Bantam-Mais in ihrem Garten.
Mai: Auf dem katholischen Kirchentag in Münster geht es um den Weltagrarbericht, beim Biofachhandel in Fulda um die Bio-Perspektiven in Zeiten, in denen Aldi der größte Biohändler der Republik geworden ist.
Juni: Die Weltackereröffnung zieht mehr als 500 Menschen an. Endlich ist alles erblüht! Es gibt Workshops, Vorträge und Reden. Unsere Partner aus Indien und Kenia stellen sich vor. Dimitri vom „Tresor“ legt bis spät in die Nacht seine beliebte Mischung auf. Gerd, der Weltengärtner, tanzt einen Walzer mit seiner Schubkarre.
Juli: Spürbares Aufatmen: Der Europäische Gerichtshof fällt ein klares Urteil zu Gen-Editing-Technologien wie CRISPR-Cas: Es handelt sich dabei ausnahmslos um gentechnische Verfahren, deren Freisetzungen und Produkte entsprechend genehmigt und gekennzeichnet werden müssen. Das bedeutet, wir haben Zeit gewonnen, um uns auf die nun 2019/20 unweigerlich folgende Debatte über eine grundlegende Novellierung des EU-Gentechnikrechts vorzubereiten. Dafür wollen wir eine neue Stelle einrichten.
September: Die 9. GMO-free Europe Conference organisieren wir diesmal zusammen mit dem hessischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Über 200 Gentechnik-Kritiker*innen aus 35 Ländern sind dabei: Ein internationales Familientreffen. Auch Lidl ist dabei und bekennt sich zur Gentechnikfreiheit. Das 64 Landesregierungen umfassende Netzwerk gentechnikfreier Regionen verabschiedet eine Berliner Erklärung, die auch ein Gene Drive-Moratorium fordert. Wir sind stolz auf die Kontinuität, die wir seit unserer ersten Konferenz 2005 der internationalen Gentechnikbewegung bieten.
Oktober: Zum Welternährungstag am 16. Oktober versammeln sich in Rom Regierungen und NGOs, aber auch
Industrievertreter*innen beim „Committee on World Food Security“. Wir sind dabei und stellen mit NGOs aus der ganzen Welt einen gemeinsamen Appell für ein Gene Drive-Moratorium vor. Für Mareike Imken, die ihren ersten Arbeitstag als Gentechnik-Campaignerin hat, wird das Thema der Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Zusammen mit Hans Herren, dem damaligen Präsidenten des Weltagrarberichts, planen wir zu dessen zehnjährigem Jubiläum 2019 eine Konferenz „IAASTD +10“. Was ist aus den Erkenntnissen und Botschaften des Weltagrarberichts und seiner Forderung nach einer agrarökologischen Wende geworden? 40 Autor*innen haben unseren Aufruf zu dieser Konferenz unterzeichnet. Nun suchen wir eine gastgebende Nation und Institution.
November: Die Biodiversitätskonvention (CBD) hat bei ihrer Vollversammlung in Sharm el Sheik zwar zu Vorsorge und Vorsicht beim Umgang mit Gene Drives aufgerufen, sich aber nicht auf ein verbindliches Moratorium geeinigt. Enttäuschend und beängstigend: Konzertierte Aktionen von interessierter Industrie und Wissenschaftler*innen, gesponsert mit Millionen der Bill & Melinda Gates Foundation haben es geschafft, einen windelweichen Kompromisstext durchzusetzen. Save Our Seed einer Kampagne durch, um 2020 bei der nächsten CBD-Konferenz in Beijing doch noch ein globales Moratorium zu erreichen und damit in Europa schon mal anzufangen. Bitte unterstützen Sie uns dabei!
Zum Abschluss der Saison laden wir zu einem #unteilbaren Grünkohlessen ins Gewächshaus auf dem Weltacker ein. Der Comedian Firas Alshater beschreibt uns, wie ein Syrer Deutschland erlebt und bringt damit alle sehr zum Lachen. Es gibt Grünkohl in allen Varianten und eine angeregte Debatte über unsere unterschiedlichen Erfahrungen mit Rechts, mit Angst, mit Fremden und darüber, wie es 2019 mit unserem Weltacker weitergehen soll.
Weltpremiere: Am 29.11. folgen die Ökofeministin Vandana Shiva und Norbert Lemken von der Bayer AG („Baysanto“) unserer Einladung zum Streitgespräch über ihre Visionen einer Landwirtschaft 2050. 500 Menschen erleben im Kino Babylon Berlin eine hitzige Debatte.
Wie viele Quadratmeter gibt es heute zu Mittag? Das beantwortet unser neuer online-Flächenrechner. Die App berechnet auf dem Smartphone die Ackerfläche, die für eine Mahlzeit benötigt wird. Wir wollen damit vor allem jungen Leuten spielerisch unsere Weltacker- und Weltagrarberichts-Erkenntnisse näherbringen. Möchten Sie es schon einmal versuchen? Das Passwort für die Sneak-Preview hat carla (at) 2000m2.eu