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11.04.2016 |

„Giftsoja“ bald auch in der EU

Foto: Testbiotech
Foto: Testbiotech

Mehrere Briefwechsel zwischen der EU-Kommission und Testbiotech ergeben nun, dass der Import von gentechnisch veränderten Soja trotz gesundheitlicher Bedenken zugelassen werden soll.

Das Gefährliche an den neuen Sojabohnen ist, dass diese mit Glyphosat in Kombination mit Herbiziden gespritzt werden. Jedoch sind gerade Rückstände dieser kombinierten Spritzmittel gesundheitsschädlicher als die einzelnen Ausgangsstoffe. So besitzen sie zum Beispiel ein erhöhtes Risiko Erbgut zu verändern und Tumore auszulösen.

In ihren Briefen gab die Kommission zuerst an, dass es Grenzwerte gäbe, nach denen die Rückstände der Spritzmittel als sicher einzustufen wären. Nun musste sie jedoch zugeben, dass diese Grenzwerte noch gar nicht existieren. Sie befinden sich zurzeit eher in Bearbeitung. Laut der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA ist die Bewertung der gesundheitlichen Risiken und somit auch das Festlegen entsprechender Grenzwerte auf Grund der aktuellen Datenlage momentan aber gar nicht möglich.

Zwar gibt die EU-Kommission an, dass ein Verbot des Einsatzes besonders bedenklicher Zusatzstoffe bei der Anwendung von Spritzmitteln in der EU in Planung sei, es werden aber trotzdem deren Rückstände im importierten Soja enthalten sein, da in den Anbauländern in Nord- und Südamerika der Gebrauch nach wie vor erlaubt ist.

„Was wir hier sehen, ist die Dokumentation eines Kniefalls der Kommission vor der Industrie. Jetzt gibt die EU-Kommission zwar zu, dass die entscheidenden Daten fehlen. Trotzdem soll der Import erlaubt werden, um die wirtschaftlichen Interessen der Gentechnik-Konzerne zu bedienen. Der vorsorgende Verbraucherschutz wird hier mit Füßen getreten“, erklärt Christoph Then von Testbiotech.