2021
Januar „Wir haben Agrarindustrie satt!“ und COVID obendrein! Demo ohne Menschen, Papier-Füße im kalten Wind vor dem Kanzlerinnenamt. Was unsere FÖJlerin Nina Dohms da macht? „Agrarwende lostreten!“
Unser Soup & Talk Slam nach der Demo machte aus der Not eine Tugend: Je virtueller desto globaler. Aus 16 Ländern kamen Beispiele neuer Landwirtschaft und Ernährung. 600 waren dabei! Am 22. 1. 22 geht es wieder los.
Februar: Saatgut online tauschen? Klar, wenn‘s sein muss: Packe eigene Samen in Tütchen, schick sie los und zurück kommen Tütchen aus nah und fern. Zuvor wird alles online besprochen. Fast 200 Menschen kamen so auf unserem Saatgut-Festival zusammen. 2022 werden es noch viel mehr!
März: Unsere Zoom-Dialoge mit Kleinbäuerinnen und –bauern von Seedsavers Kenya handeln von Bienen und Pestiziden, Zugtieren, Kompost, Insekten als Nahrung und Plage, von Saatgut und Bio. Mit Handy-Videos teilen wir unsere Anbau- und Ernährungswelten und verstehen uns dabei immer besser.
April „Bei den Vorbereitungen zu den anstehenden Verhandlungen zur Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) wurde von einigen Ländern und Nichtregierungsorganisationen gefordert, dass keine Gene Drive Organismen in die Umwelt freigesetzt werden dürfen, solange die damit verbundenen Risiken nicht bewertbar und handhabbar sind. BMU teilt diese Einschätzung.“ Nach einem von Mareike Imken organisierten, gemeinsamen Brief von 162 europäischen Organisationen hatte sich auch das Europäische Parlament für ein Moratorium auf Gene Drive Organismen ausgesprochen. EU-Umweltkommissar Virginius Sinkevičius sagte: "Wir sollten nicht Ansätze wie Gene Drives zur Bekämpfung der Symptome planetarer Krankheiten nutzen. Wir müssen die Ursachen an der Wurzel packen!"
Juni Woher kommen die Waren, die täglich vor meiner Kasse übers Band laufen? Die Belegschaft einer dm-Filiale in Berlin-Pankow geht dem bei einem Tagesworkshop auf den Grund. Es geht um Klima, Gerechtigkeit, Geschmack, Gesundheit und mehr. 12 Belegschaften auch von Rewe, Edeka, Bio Company und Alnatura waren schon da. Für die kommende Saison sind Lisa Hoffmanns Workshops schon fast ausgebucht.
September Ein trauriger Schlag ins Wasser: Der UN Food Systems Summit hat uns den Sommer über beschäftigt. Herausgekommen sind nur unverbindliche Versprechen. Statt Hunger und Überernährung effektiv zu bekämpfen, hat die UNO der Industrie- und Technologie-Rhetorik das Feld überlassen. Unser eigenes Buch zur Transformation der Ernährungssysteme wurde mittlerweile 20.000-mal heruntergeladen.
September Mit großer Mehrheit nehmen die Mitglieder der Weltnaturschutz Union IUCN am 10.9. in Marseille „Motion 075“ zum Umgang mit Gentechnik und Gene Drives an. In einem dreijährigen Prozess soll das Verhältnis des Naturschutzes zur Gentechnik grundsätzlich geklärt werden. Ein großer Erfolg für die Stop-Gene-Drive Kampagne von Mareike Imken, die daran entscheidend beteiligt war.
Geschafft! Zum Stichtag unserer Europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten!“ am 29. September haben wir die nötige Million Unterschriften erreicht für einen Ausstieg aus der Pestizidwirtschaft, der nicht auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern geht. Jetzt muss sie von EU-Kommission und Parlament bearbeitet werden. Unsere Außenministerin hat auch unterschrieben – eine Steilvorlage für Landwirtschafts- und Umweltministerium, die wir noch während der Koalitionsverhandlungen übergeben.
Oktober: Wenn Eckart von Hirschhausen in „Wissen vor acht“ die 2000m² erklärt, dann gehören wir langsam aber sicher wohl zur Allgemeinbildung. Er hat das wirklich gut gemacht. Schauen sie selbst: Wenn Sie mit dem Handy nah genug rangehen und diesen QR Code aufnehmen, sollte darauf der kleine Weltacker-Film der ARD erscheinen.
Oktober: Einspruch! 70.000 protestieren auf der Webseite der EU-Kommission dagegen, bestimmte Formen des neuen Gentechnikverfahrens CRISPR/Cas nicht mehr Gentechnik zu nennen und von Zulassung und Kennzeichnung auszunehmen. SOS wird 2022 die 10. Konferenz Gentechnikfreier Regionen Europas organisieren und eine Kampagne gegen die Deregulierung von GMOs starten.
November „The global bean project“ kicks off! Mit 30 Partnerorganisationen aus 13 Ländern werden wir nicht nur Bohnen, sondern alle Hülsenfrüchte für Feld und Garten feiern. Sie ersetzen Fleisch, Gentechnikfutter aus niedergebranntem Regenwald und Kunstdünger. Ab Januar gibt es einmal im Monat einen öffentlichen Austausch im Netz, virtuell begehbare Schaugärten in Europa und Afrika, Saatgut-Festivals und Küchen-Begegnungen. Eine Feier der Vielfalt!
Dezember: Unscharf aber von Herzen: Screenshot unseres kenianisch-deutschen Schulaustausches zum Thema Garten, Anbau und Ernährung.
